Kirchliche Unterrichtserlaubnis & Missio canonica | Bistum Limburg

Aktuelles

Hinweise zur neuen Ordnung für die Missio canonica

Neue Missio-Ordnung im Bistum Limburg

Interview mit Dr. Ralf Stammberger zu Neuerungen

Seit 1. Mai gilt im Bistum Limburg die neue "Ordnung für die Erteilung der Missio canonica und der vorläufigen kirchlichen Bevollmächtigung an Lehrkräfte für den katholischen Religionsunterricht". Im Interview erklärt Dr. Ralf Stammberger, Bereichsleitung für den Leistungsbereich Pastoral und Bildung, was sich hinter der Ordnung verbirgt und was die Neuerungen sind.
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Ordnung für die Erteilung der Missio canonica
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Religionslehrkräfte leisten Sie einen sehr wertvollen Dienst, indem Sie Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Zugang zu religiösen und ethischen Fragestellungen sowie Glaubensüberzeugungen und Werthaltungen eröffnen. Im Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern, aber auch im Kollegium werden Sie angesprochen, sowohl was Ihre persönlichen Überzeugungen anbelangt, als auch hinsichtlich der Theorie und Praxis kirchlichen Handelns insgesamt. Gerade letzteres ist, angesichts des vielfältigen Versagens kirchlicher Akteure aber auch der Institution selbst, nicht immer einfach. Danke, dass Sie das auf sich nehmen und hier Rede und Antwort stehen auch für Fragen, die Sie nicht zu verantworten haben, für die Sie aber in Ihrer Rolle angefragt werden!

Wie Sie den Diskussionen der vergangenen Wochen um den Umgang mit der Grundordnung des kirchlichen Dienstes entnommen haben, wird eine Änderung derselben noch im Laufe diesen Jahres angestrebt. Dabei geht es insbesondere darum, dass Fragen der sexuellen Orientierung und des Charakters eingegangener Partnerschaften nicht mehr als Elemente der Loyalitätsobliegenheiten herangezogen werden. Auch wenn dies in der Vergangenheit in unserem Bistum – soweit ich informiert bin – regelmäßig nicht zur Anwendung gekommen ist, gab es jedoch grundsätzlich die Möglichkeit dazu.

Mit dem Schreiben vom 18. Februar 2022 hat der Generalvikar des Bischofs von Limburg, Domkapitular Wolfgang Rösch, entschieden, die entsprechenden Regelungen aus der Grundordnung des kirchlichen Dienstes für das Bistum Limburg nicht anzuwenden. (Download) Diese Neuregelung wird mit der Veröffentlichung im Amtsblatt 3/2022 des Bistums rechtswirksam (vgl. Nr. 380 Download).

Konkret bedeutet dies, dass Fragen der sexuellen Orientierung und der Gestaltung von Partnerschaften weder bei jenen, die bereits eine Missio erteilt bekommen haben, noch bei jenen, die künftig eine solche erhalten wollen, von Belang sind. Vielmehr geht es künftig allein um die persönliche Identifikation mit dem kirchlichen Auftrag.

Mir ist bewußt, dass diese Fragen in der Vergangenheit zu Verunsicherungen und Verletzungen geführt haben. Nicht zuletzt die Initiative #Outinchurch hat das eindrücklich vor Augen geführt. Hier ist Kirche an ihren Mitarbeiter*innen manches schuldig geblieben und selbst auch schuldig geworden.

Wo dies der Fall war, bitte ich die Betroffenen ausdrücklich um Entschuldigung. Bei Bedarf stehen die Kolleginnen und Kollegen in den Religionspädgogischen Ämtern und auch ich selbst gerne zum Gespräch zur Verfügung.

Wir alle spüren, dass unsere Kirche dringend der Veränderung bedarf. Der Synodale Weg in Deutschland ebenso wie der beginnende Synodale Weg auf weltkirchlicher Ebene sind für mich Zeichen dafür, dass diese Veränderung begonnen hat. Ich bin aber auch dankbar, dass wir hier in unserer Diözese bereits erste praktische Schritte gehen können, die sich als Schritte auf diesem Weg verstehen.

Letztlich geht es darum, dass wir jungen Menschen etwas von dem, was wir für uns als wertvoll erfahren haben, weitergeben. Was sie daraus machen, werden sie selbst frei zu entscheiden haben.

Danke für Ihren Beitrag dazu!
Mit freundlichem Gruß,

Ihr
Ralf Stammberger
Dezernet des Dezernats "Schule und Bildung"

 

Kirchliche Unterrichtserlaubnis

Die vorläufige Lehrerlaubnis für die Zeit der Vorbereitung auf die religionspädagogische Praxis im ordentlichen Unterichtsfach "katholische Religionslehre".

Vorbereitungsdienst
für das Lehramt

Sie haben den Abschluss Ihres Lehramtsstudiums an einer Hochschule in der Diözese Limburg erworben und beabsichtigen das Fach "katholische Religion" im Vorbereitungsdienst belegen?

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Nachqualifizierung
im Fach Katholische Religionslehre

Als Lehrkraft beabsichtigen sie sich weiterzubilden und sich für das Fach "katholische Religion" nachzuqualifizieren und sind an einer Schule in der Diözese Limburg eingesetzt?

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Theologie im Fernkurs:
Religionspädagogischer Kurs

Als Studierende/r des Fernstudiengangs Theologie der Domschule Würzburg beabsichtigen Sie sich für den "Religionspädagogischen Kurs" anzumelden und sind wohnhaft in der Diözese Limburg.

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Sie haben ein weiteres Anliegen? Kontakt
 

Missio canonica

Die endgültige Beauftragung und Sendung zur religionspädagogischen Arbeit im ordentlichen Unterichtsfach "katholische Religionslehre".

Beantragung der
endgültigen Lehrerlaubnis

Sie haben den Vorbereitungsdienst mit dem zweiten Staatsexamen oder einen Nachqualifizierungskurs im Fach "katholische Religion" abgeschlossen und unterrichten katholischen Religionsunterricht an einer Schule in der Diözese Limburg.

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Anerkennung einer Missio canonica
für die Diözese Limburg

Ihnen wurde die Missio canonica in einer anderen Diözese verliehen und Sie wechseln an eine Schule in der Diözese Limburg.

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Sie haben ein weiteres Anliegen? Kontakt
 

Dr. Georg Bätzing - Bischof von Limburg

"Wir bauen sehr viel mehr auf die mit Missio ausgesandten Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die ja inhaltlich und fachlich ausgezeichnet ausgebildet sind. Wir müssen die Menschen ausrüsten, die den Religionsunterricht dann gestalten. In dieser Perspektive räume ich dem Religionsunterricht nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert ein. Der Religionsunterricht ist innerhalb des Schulsystems, das ja unter einem hohen Leistungsdruck steht, sozusagen ein Andersort – man spricht heute auch von der Heterotopie. Menschen sollten ein Stück weit einfach einmal etwas Anderes erleben können. Das bekommen, glaube ich, viele unserer Kollegen und Kolleginnen gut hin: Sie führen junge Leute an Fragen heran, die nicht in erster Linie inhaltsorientiert sind, sondern vielmehr die Sinnfrage berühren. Ich meine dies nicht im Sinne der Katechese. Religionsunterricht und Katechese sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Aber in einer inhaltlich unterfütterten Offenheit, die jungen Leute geistig in Bewegung zu bringen und Fragen zu stellen."

aus: EULENFISCH - Limburger Magazin für Religion und Bildung / Ausgabe 02_2016